Welche Informationen eure Hochzeitseinladung enthalten sollte und was das mit Werbung zu tun hat – eine Zusammenfassung.
Let’s talk about text, Baby!
Es ist ein wenig so wie in der Werbung um das 250. Volumen-Shampoo: ist die Werbung optisch ansprechend und enthält alle Informationen zu den relevanten Fragen, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass ihr beim nächsten Einkauf zugreifen werdet. Wieso auch nicht – klingt doch nach einem gut durchdachten Produkt. Und das Marketing macht schon etwas her.
Zwar sind eure Hochzeitsgäste nur begrenzt mit dem Shampookäufer von nebenan zu vergleichen, doch er bleibt – dieser erste Eindruck, den eure Einladung vermittelt. Und damit meine ich nicht nur den visuellen Aspekt, sondern maßgeblich auch euren Textteil. Werden alle Fragen beantwortet oder vielmehr Fragen aufgeworfen? Und entspricht euer Sprachstil – die Tonalität der Einladung – euch, eurer Hochzeit und dem Look der Einladung?
Diese Fragen solltet ihr euch stets stellen – denn am Ende tut ihr euch mit einem gut durchdachten Einladungstext selbst den größten Gefallen. Vor allem weniger Rückfragen bedeuten weniger Arbeitsaufwand für euch. Klingt gut, oder?
DER SPRACHSTIL
Eines vorweg: mit eurer Hochzeitseinladung repräsentiert ihr kein Produkt, keine Firma, sondern eure Hochzeit. Also euch selbst. Der Einladungstext sollte natürlich durchdacht sein, aber verkopft nicht zu sehr, sonst verstellt ihr euch. Und wieso solltet ihr das?
Seid ihr eher die Kumpeltypen, die für jeden Spaß zu haben sind? Dann steigt ruhig mit einem witzigen Spruch oder Zitat in eure Einladung ein. Seid ihr eher die pragmatischen und schlichten Typen? Dann sagt gerne kurz und auf prägnante Weise, worum es geht und kommt dann zu den wesentlichen Fakten.
Eure Gäste mögen euch schließlich und wollen euch auch in der Einladung wiederfinden.
ALLE WICHTIGEN INFOS
1. Eure Namen inkl. Nachname(n)
Zumindest für den Fall, dass ihr auch entfernte Verwandte oder Bekannte einladet, die ihr selten seht oder, die euren Partner eventuell noch nicht einmal kennen, sollten auch eure Nachnamen an einer Stelle der Einladung ihren Platz finden – gewöhnlich wird dies nur auf dem Umschlag sein: Hauptsache alle Eingeladenen haben die sofortige Gewissheit, wer sie genau einlädt.
2. Datum und Ort
Nennt klar und deutlich das Datum eures Hochzeitstages und die Uhrzeit, zu der ihr einladet. Es empfiehlt sich, diese Uhrzeit ca. 30 Minuten vor Beginn der Trauung anzusetzen. So ist garantiert, dass auch Nachzügler bis zur Trauung anwesend sind und die Trauung nicht unnötig gestört wird.
Für Ortsfremde gebt am besten auch immer die exakte Adresse des Trauortes an und nicht lediglich den Namen der Kirche o.ä. So gestaltet ihr die Einladung direkt navigationsfreundlich.
3. „Umfang“ der Einladung
Immer ein sensibles Thema, aber sagt klar und deutlich für was ihr den jeweiligen Gast einladet – ob zur Trauung, zur anschließenden Feier oder zu beiden Programmpunkten. So erspart ihr euch das ein oder andere nachträgliche Fettnäpfchen. Solltet ihr eine derartige Aufteilung eurer Gäste wählen, achtet am besten bereits bei Auswahl des Kartenlayouts darauf, dass dieses entsprechend und unkompliziert adaptiert werden kann.
4. Grober Tagesablauf
Kein Muss, aber eine enorme Hilfestellung für eure Gäste. So können diese abschätzen, ob es zwischendurch „Leerlauf“ gibt und sie einen kurzen Abstecher ins Hotel machen können, ob sie vor der Trauung noch etwas zu sich nehmen sollten oder lieber doch noch ein leichtes Jäckchen mitnehmen. Eine Kleinigkeit, die jedoch sehr zum Wohlfühlfaktor eurer Gäste beiträgt. Wer wird schon gerne komplett überrascht?
5. Rückantwort
Bittet klar und deutlich um Rückantwort (auch einfach abzukürzen durch die französische Abkürzung RSVP, was auf Deutsch soviel bedeutet wie „um Antwort wird gebeten“).
Gebt eine Deadline für die Rückantwort an. Wichtig: Lasst den Gästen hierbei genug Zeit für Ihre Entscheidung und Rückantwort, aber auch nicht unnötig lang, sonst gerät die Rückantwort in Vergessenheit. Ca. 2 Wochen sind hier ein guter Richtwert.
6. Menüwünsche/Unverträglichkeiten
Fragt diese im Zuge der Rückantwort bitte unbedingt mit ab. (Fast) nichts ist schlimmer als unzufriedene, da hungrige Gäste. Klärt auch vorher mit der Location bzw. dem Caterer, inwiefern bestimmte Wünsche berücksichtigt werden können. Doppelt hält besser.
7. Geschenkwünsche
Oft ein sensibles Thema. Wer schreibt seinen Gästen schon gerne vor, was diese schenken sollen? Aber mal ehrlich: Schenken tun alle etwas und wieso nicht eine Win-Win-Situation daraus machen? Ihr bekommt, was ihr wirklich benötigt (Geld- oder Sachgeschenke) und eure Gäste müssen sich keine unnötigen Gedanken zu Geschenkideen machen.
8. Dresscode
Der Hinweis auf den Dresscode sollte auf keinen Fall fehlen. Selbst, wenn ihr keine bestimmten Anforderungen an das Styling eurer Gäste habt und euch eine lockere Sommerhochzeit wünscht: sagt dies! Insbesondere für Frauen ist nichts schlimmer, als die Sorge under- oder overdressed zu erscheinen. Zudem kann der Hinweis auf den Dresscode eure Hochzeitsbilder enorm aufwerten, da so niemand der Gäste komplett aus dem optischen Rahmen fällt.
9. Übernachtungsmöglichkeiten
Nur in den seltensten Fällen wird es Hochzeiten geben, zu denen Teile der Familie und Freunde nicht anreisen müssen. Darum reserviert im Vorfeld bereits Kontingente in mehreren Hotels (am besten unterschiedlicher Preisklassen). Gebt euren Gästen eine unkomplizierte Möglichkeit sich über diese Kontingente zu informieren. Die Einladung ist eine gute Plattform hierfür. Nennt auch immer direkt das Datum, zu dem die Kontingente abgerufen werden müssen.
Weitere Infos, die im Zuge der Einladung Sinn ergeben
- Wegbeschreibung (immer sinnvoll für den Fall, dass die Trauung an einem entlegenen Ort stattfindet)
- Parkmöglichkeiten (auch dies kann ein nicht unerheblicher Punkt sein. Solltet ihr z. B. mitten in der Großstadt feiern, sind eure Gäste über Parktipps bestimmt dankbar)
- Kinderbetreuung (für (sehr) kinderreiche Gesellschaften ist es sinnvoll eine eigene Kinderbetreuung zu organisieren. So können die Kinder und Eltern entspannter feiern. Sinnvoll ist dies schon ab ca. 4 Kindern)
- Kontakt des Wedding Planners oder der Trauzeugen (um euren Gästen die Möglichkeit zu geben, sich in die Feier mit einzubringen oder Rückfragen zu stellen)
LAYOUT VS. INFORMATIONSGEHALT
Natürlich lassen sich diese Informationen in der Regel nicht alle auf einer einfachen Klappkarte unterbringen. Abseits der Standardeinladung gibt es jedoch zahlreiche und wunderschöne Varianten/Ideen, die es ermöglichen, dass Layout und Informationstiefe keinen Widerspruch zueinander darstellen. Seien es Schuber, Lesezeichen, Einlegekarten oder ähnliches - der Fantasie sind auch hierbei keine Grenzen gesetzt. Lasst Euch hinsichtlich der Papeteriemöglichkeiten gerne vom Wedding Planner oder direkt von eurem Papeteriedesigner beraten.